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Wiepenkathen. Ein Grund zur Freude: Die Partnerschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen und den Brandschützern aus der Ortschaft Krümmel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern besteht seit gut 30 Jahren. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen kam es zum langersehnten Wiedersehen, kürzlich waren Kameraden aus dem Nordosten zu Besuch an der Schwinge.
Beim traditionellen Grünkohlessen, bei dem die Feuerwehrleute der Wiepenkathener Brandkatastrophe von 1937 gedenken, waren Gäste aus Krümmel sowie aus ihrer Nachbarfeuerwehr Rechlin dabei. Am nächsten Morgen gab es ein zünftiges Frühstück im Feuerwehrhaus, bei dem über alte Zeiten und Zukunftspläne geplaudert wurde. Zudem präsentierte Jörg Bastian den jüngsten Neuzugang im Fuhrpark der Wiepenkathener: den Gerätewagen Logistik, der schon zu Hilfstransporten gen Ukraine unterwegs war und gerade zum Fahrschulfahrzeug für die Stader Stadtfeuerwehr umgerüstet worden ist.
Ein aus Krümmel nach der Wende nach Wiepenkathen gezogener Feuerwehrmann, der nun auch hier bei den Brandschützern anheuerte, legte den Grundstein für die Partnerschaft. Der damalige Wiepenkathener Ortsbrandmeister Fritz Völksen und sein Nachfolger Wilfried Sprekels haben die Partnerschaft zusammen mit ihrem Krümmeler Amtskollegen Erhard Ratsch dann 1992 offiziell gemacht. Regelmäßig finden Besuche statt. Auch die heutigen Ortsbrandmeister Jörg Bastian (Wiepenkathen) und Thomas Höhlein (Krümmel) führen diese Tradition fort.
Die Wiepenkathener unterstützten ihre Freunde in Krümmel mit Ausrüstung und Schulungsmaterial. 1998 übernahm die Feuerwehr Krümmel das in Wiepenkathen ausgesonderte Löschfahrzeug „LF 8 Opel“ für eine obligatorische Deutsche Mark. Zwei Jahre später übernahm die Ortsfeuerwehr Krümmel einen Mannschaftstransportwagen aus Wiepenkathen. Auch Einsatzbekleidung fand auf diese Weise den Weg an die Seenplatte. 2002 startete die Wiepenkathener Wehr eine Hilfsaktion für ein Waisenhaus im russischen Gusev, dem ehemaligen Gumbinnen in Ostpreußen. Ab 2004 beteiligten sich die Brandschützer aus Krümmel an der Aktion. Bis 2011 ging es jedes Jahr für eine Woche nach Russland, um das Waisenhaus zu renovieren.
Die Jugendfeuerwehr Wiepenkathen, die auch seit 30 Jahren besteht und damit genauso alt ist wie die Partnerschaft zwischen den Feuerwehren in Ost und West, richtete ihre Sommerzeltlager regelmäßig am Nebelsee in Krümmel und in der malerischen Umgebung der Mecklenburgischen Seenplatte aus. In Krümmel, wo die Feuerwehr auch das kulturelle Leben des Ortes bestimmt, ist zu Ehren der Partnerschaft sogar eine Straße nach der Ortschaft Wiepenkathen benannt. Das Feuerwehrhaus in Krümmel hat die Adresse Wiepenkathener Straße 4.